Aktienjahr 2024: Viele Chancen bei hohen Zinsen und wenig Wachstum

Trotz weiterhin hoher Zinsen und verhaltenem Wirtschaftswachstum sehen wir Rekordstände bei den Aktienindizes.
 

Der Konflikt in Israel dürfte keine dauerhaften Effekte auf die Weltwirtschaft haben. Ein langsam anziehendes Wirtschaftswachstum und auslaufende Notenbankzyklen dürften im kommenden Jahr die Aktienmärkte unterstützen. Ein Erfolg von Aktieninvestments in der Breite kann aber trotzdem nicht garantiert werden, denn die immer noch historisch hohen Zinsen werfen ihre Schatten weit voraus. Die Attraktivität von Anleihen ist unübersehbar. Somit wird die gezielte regionale und sektorale Aktienselektion zum Schlüsselfaktor bei der Anlagestrategie.

 

Die Investorenstimmung ist dem realen Umfeld und der Nachrichtenlage entsprechend an einem Tiefpunkt angelangt. Dies birgt ein enormes positives Überraschungspotenzial, insbesondere für konjunktursensible Segmente. „Günstig UND Unverwüstlich“ gehören für uns weiterhin ins Portfolio. Innerhalb der Aktienallokation 2024 bevorzugen wir eine Kombination aus günstigen europäischen Zyklikern und den unverwüstlichen großen (US-) Technologietiteln. Erstere profitieren überproportional von einer Aufhellung des Wirtschaftsumfeldes, sie haben Nachholbedarf. Letztere sind ein Wachstumszentrum in einer sonst wachstumsarmen Welt. Dagegen dürften defensive und einkommensorientierte Titel, trotz aller Unsicherheiten und Zinssenkungen, gegenüber der Attraktivität von Anleihen eher das Nachsehen haben.

 

Bei Zyklikern empfehlen wir Energietitel als Absicherung gegen unerwartete Inflationsschübe und weiterhin europäischen Autohersteller, vorrangig im Luxussegment. Sie sind günstig bewertet und sollten daher von einem Anziehen der Konjunktur und der realen Kaufkraft überdurchschnittlich profitieren. Finanzwerte profitieren von den weiterhin hohen Zinsen. Hier bevorzugen wir europäische Versicherer. Sie besitzen einen defensiven Charakter unter den Finanztiteln und eine hohe Dividendenrendite. Sie profitieren vom hohen Zinsniveau, allerdings ist dies nicht der Hauptgewinntreiber wie derzeit bei Banken. Letztere bevorzugen wir nicht mehr, da der Zinsgipfel als Hauptergebnistreiber anfängt zu bröckeln.

 

Wir prognostizieren für 2024 Rekordstände auf beiden Seiten des Atlantiks. Für den DAX 17.500 Punkte, für den S&P 500 4.800 Punkte. Den Euro Stoxx 50 sehen wir zu diesem Zeitpunkt bei 4.800 Punkten.

 

-- Sven Streibel


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