Seit Beginn des Staatsanleihekaufprogramms der EZB (PSPP) ist eine zunehmende Knappheit bei Bundesanleihen zu beobachten. Das liegt sowohl am schrumpfenden Angebot infolge einer sinkenden Emissionstätigkeit der Deutschen Finanzagentur als auch an der hohen Nachfrage. Allen voran hat sich das ESZB seit PSPP-Beginn zu einem strukturellen Nachfrager von Bundesanleihen entwickelt. Inzwischen hält das ESZB nicht nur etwa ein Viertel aller PSPP-fähigen Bundesanleihen – bei kaum einem anderen EWU-Land ist der Anteil vergleichbar hoch -, die Nachfrage der europäischen Notenbanken ist zudem preisunelastisch, was den marktverzerrenden Einfluss des PSPP verstärkt. Nicht nur das ESZB fragt Bundesanleihen stark nach, auch Nicht-EWU-Geschäfts- und Notenbanken, die keinen Zugang zur EZB-Einlagefazilität haben, investieren in Schätze, um Euro-Liquidität möglichst risikoarm vorhalten zu können. Die bereits jetzt augenscheinliche Knappheit bei Bundesanleihen wird nicht nur bis zum Ende des PSPP anhalten. Da das ESZB alle Anleihefälligkeiten reinvestiert, wird die Knappheit solange evident bleiben oder sogar noch zunehmen, bis sich…
