Nur wenige Pharma-Unternehmen können vom Corona-Geldregen profitieren

Corona ließ die Gesundheitsausgaben im letzten Jahr weltweit steigen. Doch wer profitierte von dem Corona-Geldregen? Wie eine kurze Zwischenbilanz der laufenden Berichtssaison zeigte, gab es einige wenige Profiteure und zahlreiche andere Unternehmen, die im günstigsten Fall durch Corona nicht belastet wurden.


Wenig verwunderlich ist der größte Profiteur Pfizer. Das US-Unternehmen, das gemeinsam mit seinem Partner Biontech den Corona-Impfstoff Comirnaty entwickelt hat und vertreibt, konnte seinen Umsatz 2021 mit 81,3 Mrd. USD nahezu verdoppeln. Hiervon stammte rund die Hälfte aus Umsätzen mit dem Corona-Impfstoff. Für 2022 wird mit 64% sogar ein noch größerer in Zusammenhang mit Corona stehender Umsatz-Beitrag erwartet, da dann noch das vor kurzem zugelassene Corona-Medikament Paxlovid hinzukommt. Dennoch hat sich Pfizer nicht auf seinen Lorbeeren ausgeruht und steigerte den Umsatz mit anderen Medikamenten (z.B. gegen Krebs) um 6%. Auf Platz zwei der Corona-Profiteure folgt in unserem Ranking Danaher. Der Konzern, der unter anderem Labore mit Geräten und Verbrauchsmaterial ausstattete, steigerte seinen Umsatz um 32% auf 29,5 Mrd. USD. Roches Diagnostik-Sparte konnte beim Umsatz ebenfalls um satte 29% zulegen. Da die Sparte, die ein wesentlicher Lieferant von Corona-PCR- und Schnelltests ist, allerdings nur knapp ein Viertel zum Gesamtumsatz beiträgt, fiel das Plus auf Konzernebene mit 8% deutlich bescheidener aus.

GlaxoSmithKline, die vor kurzem ein Corona-Medikament auf den Markt gebracht haben sowie Komponenten für Impfstoffe an die USA und Kanada liefern, konnten hingegen nur einen konstanten Umsatz von 34 Mrd. GBP verbuchen. Der coronabezogene Umsatz von 1,4 Mrd. GBP reichte gerade aus, um negative Wechselkurseffekte sowie Effekte aus der Priorisierung von Corona-Impfungen gegenüber Vorsorge-Impfungen (z.B. gegen Gürtelrose) auszugleichen. Auf Basis konstanter Wechselkurse hätte sich der Umsatz um 5% erhöht. Novartis, Sanofi und Amgen, die alle drei bestenfalls über Auftragsproduktion coronabezogene Umsätze generieren konnten, legten je nach Stärke ihres aktuellen Produktportfolios beim Umsatz zwischen 2% (Amgen) und 6% (Novartis) zu. Der Klinikbetreiber Fresenius sowie Bayer und Merck legen ihre Zahlen für 2021 erst im März vor.



Nina Kilb