Inflationsrate in den USA bleibt vorerst über 5%
Der Preisdruck in den USA hat im August etwas nachgelassen. Die Inflationsrate ging leicht von zuvor 5,4% auf 5,3% zurück. Während die Energiepreise und die Nahrungsmittelpreise gegenüber dem Vormonat erneut spürbar zulegten, fiel die Teuerung bei Gütern und Dienstleistungen gegenüber Juli insgesamt moderat aus. Die Kerninflationsrate sank sogar von 4,3% im Juli auf 4,0% im August.
Bei den industriellen Gütern ließen die Gebrauchtwagenpreise, die sich seit einiger Zeit auf einem sehr hohen Niveau bewegen, gegenüber Juli deutlich nach, wodurch die Kernrate gebremst wurde. Die Preise für neue Autos stiegen dagegen erneut spürbar an, die Autobauer können offensichtlich die hohen Produzentenpreise teils an die Verbraucher weitergeben.
Die Entwicklung der Dienstleistungspreise ist hingegen durch die jüngste Corona-Welle geprägt, die die Verbraucher zuletzt stark verunsichert hat. Die Dienstleister versuchten daher mit Rabatten neue Kunden zu locken. Flugtickets sanken im August zum Beispiel um mehr als 9% gegenüber dem Vormonat, ähnlich stark fielen auch die Mietwagenpreise. Und auch Hotelübernachtungen wurden wieder günstiger.
Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich die US-Inflationsrate bis zum Jahresende 2021 oberhalb der 5%-Marke halten wird, nicht zuletzt aufgrund einer erwarteten Preisspitze bei Rohöl am Weltmarkt auf kurze Sicht. Ab Jahresbeginn 2022 dürfte die Inflationsrate aber erkennbar nachgeben, weil die Sondereffekte, die die Teuerungsrate im laufenden Jahr deutlich angeschoben haben, dann auslaufen oder ganz wegfallen.
Alexander Buhrow
