Euro-Raum Einkaufsmanager: Lieferengpässe und Kostendruck belasten Stimmung

Das dritte Quartal bleibt bisher konjunkturell auf Wachstumskurs. Das signalisieren die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für den Euro-Raum, Deutschland und Frankreich für den August. Der umfassende „Composite“-PMI für das Euro-Raum Aggregat gab zwar etwas nach von 60,2 auf 59,5 Zähler. Insgesamt hält sich das Stimmungsbild aber komfortabel im Wachstumsbereich oberhalb der Schwelle von 50 Punkten.

 

Der Gegenwind wird jedoch spürbar stärker. Vor allem im Industriesektor verlor der Euro-Raum-PMI gegenüber Juli 1,3 Punkte (August: 61,5 Zähler). Hintergrund sind hier vor allem die Materialknappheit aufgrund anhaltender internationaler Lieferengpässe. Trotz übervoller Auftragsbücher laufen Produktionsbänder in vielen Branchen gebremst. Das führt inzwischen auch dazu, dass sich die hohe Beschäftigungsdynamik allmählich abschwächt. Darüber hinaus macht ein rekordverdächtiger Preisdruck den Unternehmen zu schaffen.

 

Der durch Corona schwer gebeutelte Dienstleistungssektor im Euro-Raum nimmt stattdessen immer mehr die Konjunkturzügel in die Hand. Im Gegensatz zum Industriesektor blieb ein Rückgang im Dienstleistungssektor praktisch aus (PMI-Services im Euro-Raum im Juli: 59,8; August: 59,7). Die Geschäfte laufen weiter auf Hochtouren. Besorgniserregend bleiben die steigenden oder hohen Inzidenzzahlen in vielen Euroländern. Im Zuge der ausgesprochen guten Geschäfte im Dienstleistungssektor wird dieses Problem vorläufig aber noch überwiegend ausgeblendet.

 

-- Matthias Schupeta



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