USA: Gebrauchtwagenpreise geben der Inflationsrate im Juni einen kräftigen Schub

Die Inflationsrate in den USA ist im Juni erneut kräftig angestiegen. Die Jahresteuerungsrate belief sich im vergangenen Monat auf 5,4% nach 5,0% im Mai. Auf so hohem Niveau bewegte sich die US-Inflationsrate zuletzt im Sommer 2008, als ein starker Anstieg des Rohölpreises die Teuerung antrieb.

 

Die Energiepreise liefern auch aktuell einen kräftigen Beitrag zur Inflationsrate. Allerdings ist dies vor allem dem Basiseffekt geschuldet, der durch den Absturz des Rohölpreises im vergangenen Jahr und dem anschließenden Wiederanstieg entstanden ist. Dieser Basiseffekt hat zuletzt aber bereits wieder nachgelassen.

 

Für den weiteren Anstieg der Inflationsrate im Juni ist vielmehr die außergewöhnlich starke Teuerung bei industriellen Gütern verantwortlich. Innerhalb dieser Kategorie stechen wiederum die Preise für gebrauchte Autos mit besonders kräftigen Preissteigerungen hervor. So haben sich Gebrauchtwagen im Juni gegenüber dem Vormonat um mehr als 10% und innerhalb der letzten drei Monate sogar um mehr als 30% verteuert. Dieser massive Preisanstieg ist vor allem Sonderfaktoren geschuldet: Die Nachfrage nach Autos ist angesichts der Hochkonjunktur und der immer noch vorhandenen Ansteckungsrisiken riesig. Gleichzeitig kommt die Produktion von Neuwagen dem Bedarf nicht hinterher, da die internationalen Lieferverzögerungen von wichtigen Komponenten ein Hemmschuh sind.

 

Um einen nachhaltigen Preistrend handelt es dabei also nicht. Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich die Inflationsrate noch einige Monate auf einem hohen Niveau halten wird. Spätestens im kommenden Jahr sollte der Preisdruck aber wieder deutlich geringer ausfallen, wenn die Sondereffekte auslaufen.

 

-- Alexander Buhrow

 



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