US-Konjunkturpaket: Klotzen statt kleckern
Die Demokraten im US-Kongress haben in den letzten Tagen eifrig ein riesiges Konjunkturpaket geschnürt. Der Umfang der Konjunkturmaßnahmen von 1,9 Billionen US-Dollar entspricht etwa neun Prozent der Wirtschaftsleistung vom vergangenen Jahr. Joe Biden kann – als Initiator des Pakets – mit dem Ergebnis zufrieden sein, er wird wohl am morgigen Freitag, den 12. März, seine Zustimmung geben.
Das Konjunkturpaket dürfte der US-Wirtschaft in den kommenden Monaten einen kräftigen Schub geben. Vor allem die Direktzahlungen an die Haushalte haben sich in den vorherigen Runden als ein effektives Mittel erwiesen, um die Wirtschaft schnell zu stimulieren. Noch im März könnten die ersten 1.400 US-Dollar Konsumschecks aus dem aktuellen Konjunkturpaket an die Haushalte versendet werden, so Biden. Daher ist vor allem im zweiten Quartal 2021 mit einem „Konsumboom“ zu rechnen. Gestützt wird dieser zusätzlich durch den relativ guten Fortschritt bei den Corona-Impfungen.
Insgesamt rechnen wir für die USA im laufenden Jahr mit einer Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von 6,5 Prozent. Die US-Wirtschaft wird damit in diesem Jahr zu einem Zugpferd der Weltwirtschaft. Auch 2022 wird sie deutlich auf Wachstumskurs bleiben und voraussichtlich um mehr als vier Prozent zulegen, wohl nicht zuletzt dank staatlicher Infrastrukturmaßnahmen. Die Demokraten wollen auch diesbezüglich nicht kleckern.
Alexander Buhrow
