Gütesiegel für energieeffiziente Hypothekendarlehen geht an den Start
Im Bankenmarkt hält in Kürze mit dem „Energy Efficient Mortgage Label“ (EEML) ein neues Gütesiegel Einzug, das Banken für ihre ausgereichten Hypothekendarlehen zur Finanzierung von energieeffizienten Immobilien erhalten können. Das maßgeblich vom Europäischen Hypothekenverband/ European Covered Bond Council (EMF-ECBC) initiierte Label wird am 12. Februar im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung offiziell vorgestellt. Das EEML ist als privatwirtschaftliches Gütesiegel für Verbraucher, Kreditgeber und Investoren gedacht, um energieeffiziente Hypotheken in den Portfolios der Kreditinstitute identifizieren zu können. Zudem sollen dadurch auch die „grünen“ Projekte auf EU-Ebene (zum Beispiel EU Green Deal) unterstützt werden. Banken können für ihre Kreditprogramme, die die von der Energy Efficient Mortgage Initiative definierten Anforderungen an energieeffiziente Hypothekendarlehen erfüllen (siehe Grafik), im Rahmen eines Selbstzertifizierungsprozesses das EEML beantragen. Mit Erhalt des Gütesiegels müssen die Institute mindestens quartalsweise über wesentliche Merkmale ihres EEM-Portfolios unter Verwendung eines standardisierten Berichtsformats (Harmonised Disclosure Template, HDT) berichten. Das HDT soll zu einem weltweiten Berichtsstandard für energieeffiziente Hypothekenportfolien werden.
Das Gütesiegel für energieeffiziente Hypothekendarlehen ist aus unserer Sicht ein erster Schritt in die richtige Richtung, um für mehr Transparenz im Markt für grüne Hypotheken zu sorgen. Die EEM-Definition, auf der das Gütesiegel basiert, ist allerdings sehr allgemein formuliert und stellt zumindest derzeit nach unserem Verständnis lediglich auf aktuelle Marktstandards ab, die zudem von Land zu Land unterschiedlich ausfallen dürften.
-- Thorsten Euler
