Ergebnisse der 50. Mittelstandsumfrage der DZ BANK: Covid-19 belastet weiterhin

Die Corona-Pandemie hat den Mittelstand fest im Griff. Gestiegene Infektionszahlen und ein erneuter Lockdown verhindern vorerst, dass sich die wirtschaftliche Erholung aus dem dritten Quartal fortsetzt. Je länger die Krise dauert, desto größere Auswirkungen wird sie auf viele Unternehmen haben. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass manche Branchen wie etwa das Baugewerbe von den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen bisher weitgehend verschont blieben. Insgesamt zeigen die Ergebnisse unserer aktuellen repräsentativen Umfrage unter 1.500 mittelständischen Unternehmen, die wir in diesem Herbst zum 50. Mal durchgeführt haben, dass die Stimmung im Mittelstand etwas positiver ausfällt als zur Zeit des ersten Lockdowns im Frühjahr.

Die aktuelle Krise stellt dennoch die größte Herausforderung für die mittelständischen Unternehmen seit der Finanzkrise dar, wenn nicht sogar noch länger. Die Mittelständler gingen aber gut vorbereitet in die Krise: Nach Berechnungen des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken BVR stieg ihre Eigenkapitalausstattung von 7,5 Prozent im Jahr 2001 bis auf 27,6 Prozent im Jahr 2019. Trotz aller Rücklagen sind jedoch besonders die von den beiden Lockdowns direkt betroffenen Unternehmen zum Überleben oft auf staatliche Unterstützungsmaßnahmen angewiesen. Diese sollten möglichst unbürokratisch gewährt werden. Unsere Umfrage zeigt aber, dass das nicht immer der Fall gewesen sein dürfte: Den Mittelständlern bereitet mitten in der Corona-Krise die Bürokratie die größten Sorgen, nicht etwa die Auswirkungen der Krise selbst.

Die Krise war für viele Unternehmen aber auch ein Weckruf, was Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Innovation anbelangt. Die beiden Lockdowns, die deutlich gestiegene Nachfrage, Geschäfte übers Internet abzuwickeln, sowie die vermehrte Notwendigkeit zur Home-Office-Nutzung aufgrund der bestehenden Abstandsregelungen zwangen die Unternehmen zum schnellen Handeln. Dabei bewiesen sie eine gute Anpassungsfähigkeit.

Die verstärkte Nutzung der Digitalisierung hilft den mittelständischen Unternehmen nicht nur dabei, besser durch die aktuelle Krise zu kommen. Die stärkere Anwendung neuer Technologien wird sie auch wettbewerbsfähiger für die Zukunft machen.

Eine ausführliche Fassung dieses Blogbeitrags, welche die aktuellen Ergebnisse unserer Mittelstandsumfrage und der VR Bilanzanalyse des BVR sowie einen umfangreichen Tabellenanhang enthält, finden Sie auf www.mittelstandsstudie.de.


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