USA: Corona bringt Job-Motor ins Stottern

Die US-Wirtschaft verliert im Winter an Schwung. Darauf deuten immer mehr Indikatoren hin, so auch der Arbeitsmarktbericht von November. Zwar setzte sich der Erholungsprozess am Arbeitsmarkt zuletzt fort, das Tempo hat sich aber erneut sichtlich verlangsamt: Die Arbeitslosenquote sank von 6,9 Prozent im Vormonat auf nun 6,7 Prozent. Im Vergleich zu dem starken Rückgang der Kennzahl im Oktober um 1 Prozentpunkt besserte sich die Lage im vergangenen Monat also nur noch wenig. Gleichzeitig reduzierte sich das Beschäftigungsplus im November auf 245.000, nach rund 610.000 im Oktober.

Der Grund für diese Entwicklung ist schnell ausgemacht: Die Corona-Pandemie ist wieder auf dem Vormarsch und bestimmt das Geschehen am Arbeitsmarkt. Der Anstieg der Neuinfektionen war im November dramatisch. Neue Lockdown-Maßnahmen drohen daher und der Dienstleistungssektor als Jobmotor gerät ins Stottern. So stellte der Freizeit- und Beherbergungssektor zuletzt nur noch wenig Personal ein, im Einzelhandel wurden sogar Stellen abgebaut. Eine rege Nachfrage nach Arbeitskräften gab es dagegen im Transportsektor, wohl vor allem aufgrund des boomenden Online-Handels rund um die Black-Friday-Aktionstage und das Vorweihnachtsgeschäft.

Der Ausblick auf die Wintermonate ist angesichts der anhaltend hohen Corona-Neuinfektionen wenig ermutigend. Der Erholungsprozess am Arbeitsmarkt dürfte pausieren, bis die Pandemie wieder besser unter Kontrolle ist. Für die Konjunktur entwickelt sich die schwierige Arbeitsmarktlage währenddessen zu einem Bremsklotz, besonders für den Konsum. Noch immer sind fast 5 Mio. Personen mehr Arbeitslos als im Februar und die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt. Finanzielle Unterstützung wird für die von Arbeitslosigkeit betroffenen Haushalte angesichts der schwächer werdenden Perspektive auf Arbeit immer dringender.


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