07.10.2020
USA: Inflationserwartung bleibt gedämpft
Corona-Pandemie und Lockdown: Die Inflationsrate in den USA ist deshalb im Frühjahr auf Talfahrt gegangen. Von über 2 Prozent zu Jahresbeginn 2020 ging es ab März steil bergab, erst im Mai fand sie knapp über der Nulllinie halt. Über den Sommer kletterten die Preise aber wieder ein gutes Stück nach oben. Im August lagen die Verbraucherpreise durchschnittlich 1,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Ungeachtet dessen will die Notenbank auf längere Zeit an ihrer ultra-expansiven Geldpolitik festhalten. Setzt die Inflationsrate den Aufstieg in größeren Schritten fort?
Wir sehen zumindest kurz- bis mittelfristig dafür keinen Grund. Zunächst: Die Preisentwicklung über die Sommermonate war vor allem Sondereffekten geschuldet. Der Rohölpreis hatte sich zwischenzeitlich ein gutes Stück erholt und zuvor gewährte Rabatte für Dienstleistungen und Güter wurden nach der Lockerung von Corona-Restriktionen zum Teil zurückgenommen. Diese „Normalisierung“ des Preisniveaus ist mittlerweile aber weit fortgeschritten und der Rohölpreis rutschte zuletzt wieder etwas tiefer, weil die Nachfrage noch schwach ist.
Weitere starke Preiserhöhungen würden eine länger anhaltende starke Konsumnachfrage voraussetzen. Die Verbraucher sind aber weiterhin skeptisch und die konjunkturelle Dynamik dürfte sich bereits im Herbst deutlich reduzieren. Die vielen Neuinfektionen und die hohe Arbeitslosigkeit tragen dazu bei. Aber auch das politische Geschacher vor der Wahl hilft der Wirtschaft nicht: Gestern kam das offizielle Aus für ein neues Fiskalpaket. Vor der Präsidentschaftswahl Anfang November dürfte es damit nichts mehr werden, obwohl die US-Notenbank kürzlich mit deutlichen Worten neue Konjunkturmaßnahmen des Staates gefordert hat. Insgesamt sind größere Preisanpassungen nach oben in den kommenden Monaten daher nicht zu erwarten.
Dagegen dürfte die Inflationsrate im Frühjahr 2021 abrupt in die Höhe schießen und voraussichtlich sogar an der 3-Prozent-Marke kratzen. Die spürbare Teuerung wird aber wohl nicht lange anhalten. Denn dabei wird es sich vor allem um einen statistischen „Basiseffekt“ handeln, verursacht durch den heftigen Corona-bedingten Preisrutsch ab März 2020.
2021 wird das erwartete, insgesamt recht starke Wirtschaftswachstum in den USA zwar eine höhere Inflationsrate als im laufenden Jahr zulassen. Dabei wird es sich aber vor allem noch um eine konjunkturelle Erholung handeln. Die Wirtschaft läuft nicht etwa „heiß“. Die Teuerungsrate dürfte sich daher knapp unter 2 Prozent einpendeln und durchschnittlich 1,8 Prozent betragen. Das wäre zwar deutlich höher als im laufenden Jahr (Inflationsrate von knapp über 1 Prozent), aber auch kein überhöhter Preisdruck.

Wir sehen zumindest kurz- bis mittelfristig dafür keinen Grund. Zunächst: Die Preisentwicklung über die Sommermonate war vor allem Sondereffekten geschuldet. Der Rohölpreis hatte sich zwischenzeitlich ein gutes Stück erholt und zuvor gewährte Rabatte für Dienstleistungen und Güter wurden nach der Lockerung von Corona-Restriktionen zum Teil zurückgenommen. Diese „Normalisierung“ des Preisniveaus ist mittlerweile aber weit fortgeschritten und der Rohölpreis rutschte zuletzt wieder etwas tiefer, weil die Nachfrage noch schwach ist.
Weitere starke Preiserhöhungen würden eine länger anhaltende starke Konsumnachfrage voraussetzen. Die Verbraucher sind aber weiterhin skeptisch und die konjunkturelle Dynamik dürfte sich bereits im Herbst deutlich reduzieren. Die vielen Neuinfektionen und die hohe Arbeitslosigkeit tragen dazu bei. Aber auch das politische Geschacher vor der Wahl hilft der Wirtschaft nicht: Gestern kam das offizielle Aus für ein neues Fiskalpaket. Vor der Präsidentschaftswahl Anfang November dürfte es damit nichts mehr werden, obwohl die US-Notenbank kürzlich mit deutlichen Worten neue Konjunkturmaßnahmen des Staates gefordert hat. Insgesamt sind größere Preisanpassungen nach oben in den kommenden Monaten daher nicht zu erwarten.
Dagegen dürfte die Inflationsrate im Frühjahr 2021 abrupt in die Höhe schießen und voraussichtlich sogar an der 3-Prozent-Marke kratzen. Die spürbare Teuerung wird aber wohl nicht lange anhalten. Denn dabei wird es sich vor allem um einen statistischen „Basiseffekt“ handeln, verursacht durch den heftigen Corona-bedingten Preisrutsch ab März 2020.
2021 wird das erwartete, insgesamt recht starke Wirtschaftswachstum in den USA zwar eine höhere Inflationsrate als im laufenden Jahr zulassen. Dabei wird es sich aber vor allem noch um eine konjunkturelle Erholung handeln. Die Wirtschaft läuft nicht etwa „heiß“. Die Teuerungsrate dürfte sich daher knapp unter 2 Prozent einpendeln und durchschnittlich 1,8 Prozent betragen. Das wäre zwar deutlich höher als im laufenden Jahr (Inflationsrate von knapp über 1 Prozent), aber auch kein überhöhter Preisdruck.

07.10.2020