USA: Aufholprozess am Arbeitsmarkt kommt noch gut voran, Herausforderungen bleiben aber

Ein Monat vor den Präsidentschaftswahlen unterstreichen die jüngsten Daten vorm Arbeitsmarkt die kräftige Erholung der US-Wirtschaft im dritten Quartal. So sank die Zahl der Arbeitslosen im September erneut spürbar, gegenüber dem Vormonat um gut 1 Mio. Personen. Daher machte die Arbeitslosenquote wiederholt einen deutlichen Satz nach unten: Sie sank von 8,4 auf 7,9 Prozent.

Auch das Plus bei der Beschäftigung fiel mit rund 661.000 Personen ordentlich aus, auch wenn viele Beobachter mit einer höheren Zahl gerechnet hatten. Besonders die Dienstleister stockten ihr Personal auf. Gerade der Einzelhandel sowie Unternehmen des Beherbergungs- und Freizeitsektors stellten neue Mitarbeiter ein. Dabei dürfte es sich weiterhin vor allem um eine „Normalisierung“ handeln, da diese Bereiche besonders stark unter den strengen Corona-Restriktionen litten, und deshalb im Frühjahr einen großen Teil ihrer Belegschaft entlassen hatten.

Die Erholung am Arbeitsmarkt dürfte sich auch in den kommenden Monaten fortsetzten. Allerdings wird die Wirtschaft das hohe Wachstumstempo vom Sommer kaum halten können, denn neue Impulse fehlen. Der Aufholprozess am Arbeitsmarkt wird sich dadurch ab den Herbstmonaten sichtlich verlangsamen und damit in die Länge ziehen. Nicht nur liegt die Arbeitslosenzahl noch um fast 7 Mio. höher als vor der Corona-Krise, die Zahl der Langzeitarbeitslosen (länger als 27 Wochen ohne Job) nimmt in großen Schritten zu. Und je länger die Arbeitslosigkeit dauert, desto schwerer fällt der Wiedereintritt in den Jobmarkt. Die nach wie vor schwierige Situation auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt wird eine Herausforderung für den nächsten Präsidenten darstellen – sei es für Biden oder für Trump.

 


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