Die zweite Welle
Die Dynamik der Corona-Pandemie nimmt zu und die Zahlen der Neuinfizierten erreicht auf globaler Ebene neue Höchststände. Insbesondere die USA und Südamerika sind betroffen, während in Europa die Ausbreitung von COVID-19 unter Kontrolle zu sein scheint. Natürlich könnte sich dies bei zunehmender Unachtsamkeit auch schnell ändern.
Die politische Reaktionsfunktion hat sich den letzten Wochen verändert. Generell ist die politische Bereitschaft für landesweite Gegenmaßnahmen gesunken. Wenn man politisch auf das Coronavirus reagieren muss, neigt man nun zu regionalen Einschränkungen. Zudem ist die Tragfähigkeit der Gesundheitssysteme insgesamt gestiegen. Ein landesweiter Lockdown ist damit unwahrscheinlich geworden. Zumal die Entscheidung für einen erneuten nationalen Lockdown einen sehr hohen wirtschaftlichen Preis zur Folge hätte. Die erneute Rezession wäre tief und wohl auch relativ zäh, da die Verunsicherung stark ansteigen würde und die Spielräume in der Fiskal- und Geldpolitik zu einem großen Teil bereits ausgeschöpft wurden.
Insgesamt sind die stark steigenden Corona-Fälle eine menschliche Tragödie, sollten aber nicht zu einem erneuten nationalen Lockdown führen. Natürlich kann es zu regionalen Einschränkungen kommen, diese sollten sich aber hauptsächlich auf die individuelle Freiheit auswirken. Somit könnten die zunehmenden Corona-Fälle die wirtschaftliche Erholung bremsen, aber nicht ausbremsen.