Viel hilft viel
Kurzarbeit, umso langsamer steigt die Zahl der Arbeitslosigkeit. Deutschland dürfte hierbei das beste Beispiel sein. Auf der anderen Seite des Spektrums liegen Länder wie die USA oder Italien.
Die Volkswirtschaften ächzen weiterhin unter den Folgen der Corona-Pandemie. Die jüngsten Zahlen zum Arbeitsmarkt aus Deutschland und den USA lassen erahnen, wie schnell der wirtschaftliche Stillstand bei den privaten Haushalten angekommen ist. Dabei wird die Reaktion an den Arbeitsmärkten sehr unterschiedlich ausfallen. Es gilt die einfache Regel, je großzügiger das System der Kwo man mit einem kräftigen Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen muss.
Im Gegensatz zum Arbeitsmarkt sind die staatlichen Hilfspakete für Unternehmen in den Ländern alle sehr ähnlich. Es scheint hinsichtlich der Größe der staatlichen Maßnahmen auch keine Grenzen mehr zu geben. 1000 Mrd. oder 1 Bio Euro oder US Dollar ist eine geläufige Größenordnung geworden. Dazu kommen Liquiditätsmaßnahmen der Zentralbanken, die sich in ähnlichen Größenordnungen bewegen.
Dies geht nicht spurlos an den Kapitalmärkten vorbei. Bereits erste Anzeichen für eine Entspannung in der Corona-Pandemie waren ausreichend, um eine breit angelegte Rally an den Finanzmärkten auszulösen. Alle Assetklassen konnten hiervon profitieren, obwohl man bis jetzt nur erahnen kann, wie stark der Unternehmenssektor betroffen sein wird. Aber das staatliche "whatever it takes" überdeckt zumindest zurzeit alle Bedenken. Sicherlich wird es hier auch immer wieder Rücksetzer geben. Aber solange die Regierungen und Zentralbanken glaubhaft versichern, dass sie alles tun werden, um die Folgen der Krise zu minimieren, werden die Kapitalmärkte unterstützt sein. Ordnungspolitische Warnrufe werden vorerst auf taube Ohren stoßen.