Weltwirtschaft in der Krise, Politik kann derzeit wenig ausrichten
Die Weltwirtschaft steckt in der Rezession. Die Corona-Infektionswelle rund um den Globus hat die Konjunktur in Rekordtempo in die Krise gestürzt. Dabei handelt es sich um einen sehr steilen und zweifellos auch sehr tiefen wirtschaftlichen Einbruch, aber nicht um einen typischen Abschwung. Das macht es nicht zuletzt für die Finanzmärkte so schwierig, die Lage zu interpretieren und eine angemessene Reaktion zu finden.
Die Bewegungen der letzten Tage an den Finanzmärkten waren extrem. Auf einen fast beispiellosen Kursverfall an den Aktienmärkten in der vergangenen Woche folgten in den letzten Tagen ebenso rekordverdächtige Kursgewinne. Auch die Renditen zeigen keineswegs das typische Muster, das man aus konjunkturellen Zyklen kennt. Es fehlt an Orientierung, weil derzeit niemand in der Lage ist, auch nur eine halbwegs verlässliche Prognose für die kommenden Wochen zu erstellen.
Eines ist jedoch relativ klar: Die Wirtschaftspolitik, die derzeit versucht mit allen verfügbaren Mitteln gegen die Krise anzukämpfen, ist in der aktuellen Phase relativ machtlos. Den Absturz der wirtschaftlichen Aktivität, der durch die massiven Eindämmungsmaßnahmen verursacht wird, kann sie nicht verhindern. Sie kann nur versuchen, Zweitrundeneffekte abzufedern, die etwa durch einen rapiden Anstieg der Unternehmensinsolvenzen entstehen könnten. Für echte fiskalpolitische Ankurbelungsmaßnahmen, wie man sie aus früheren Konjunkturkrisen kennt, ist es dagegen noch zu früh.