Auch Gold ist nicht immun
Globale Rezession, die Aktienmärkte fallen kräftig und die Notenbanken lockern weltweit das geldpolitische Umfeld massiv. Der Goldpreis steigt aber nicht – wie man hätte erwarten können -, sondern er ist seit seinem Jahreshoch in den letzten Tagen um rund 10 Prozent gefallen.
Der Kapitalmarkt ist aktuell im risk-off Modus unterwegs. In solchen Phasen fahren spekulative Großanleger auf Sicht und setzen verstärkt auf die Devise „cash is king“! Es kommt also zu einem breiten Abverkauf von risikobehafteten Aktiva. Davor kann sich auch Gold nicht entziehen.
Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass sich am Goldmarkt viele spekulative Anleger tummeln. Daher ist im aktuellen Umfeld zumindest kurzfristig mit weiteren Preisrücksetzern zu rechnen. Das ist aber nicht ungewöhnlich. Eine ähnliche Situation gab es während der Finanzkrise. Bevor der Goldpreis 2008 nach der Lehman-Pleite zu seinem Höhenflug ansetzte, ist er zunächst um 16 Prozent gefallen. In den darauffolgenden beiden Jahren konnte der Preis des Edelmetalls um rund 85 Prozent steigen.
Wegen der Corona-Unsicherheiten und den entsprechenden konjunkturellen Folgen dürften die Notenbanken zwar die Geldpolitik sehr locker lassen. Die Schuldenstände werden aber als Folge der fiskalischen Corona-Krisen-Bekämpfung kräftig steigen. Damit dürften mittelfristig auch die Renditen steigen. Zwar dürften sich die höhere Staatsverschuldung positiv auf den Goldpreis auswirken. Jedoch dürften sehr niedrig bewertete Aktienmärkte und positive Renditen viele Investoren anziehen, die sich zurzeit im Goldmarkt tummeln.
Zwar dürfte der Goldpreis nicht deutlich verlieren, aber die ungebremste Euphorie der letzten Jahre könnte erstmal vorbei sein.