Corona - Wir brauchen jetzt Gelassenheit und Fiskalpolitik
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was uns die nächsten Tage und Wochen noch erwarten könnte, folgende einfache Grafik (s.u.). In der Grafik sind die Corona Fälle außerhalb Chinas um einen Monat nach hinten verschoben abgetragen. Die Entwicklung der Infektionsausbreitung ähnelt frappierend der Ausbreitung von CoVvd-19 in China.
Wenn sich die Grippewelle außerhalb von China ähnlich verhält wie in China, werden wir in den nächsten Tagen einen schnellen Anstieg sehen und dann, wie in China, das Abebben der Epidemie. Dabei ist zu aber zu bedenken, dass die Quarantänemaßnahmen in China sehr weitreichend waren, im Vergleich zum Rest der Welt. Daher besteht das Risiko, dass sich die Verlangsamung außerhalb von China nicht entsprechend schnell einstellt, oder aber die Infektionszahlen viel schneller steigen als in China. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, dann wäre dies ein guter Hinweis, dass Quarantänemaßnahmen eigentlich wenig bringen.
Die Verbreitung des Corona-Virus ist zurzeit noch ein klassischer Angebotsschock. Dabei kommen die realen Belastungen für die Wirtschaft zurzeit weniger durch die Erkrankung selbst, sondern durch Quarantänemaßnahmen in den Unternehmen und Absagen von Veranstaltungen. Nun gilt es zu verhindern, dass aus dem Angebotsschock ein Nachfrageschock wird.
Geldpoltische Maßnahmen sind in diesem Umfeld nur wenig hilfreich, allenfalls das Sentiment könnte hiervon profitieren. Wenn man reagierten möchte – und bei der großen Verunsicherung ist es sicherlich angezeigt, sollte man koordinierte fiskalpolitische Maßnahmen angehen. Diese sollten zum einem sicherstellen, dass Betriebsunterbrechungen nicht zur Insolvenz von Unternehmen führen. Zum anderen sollten sie negativen Effekten auf Arbeitsmarkt und Konsum vorbeugen, wie z.B. durch Kurzarbeitergeld oder ähnliche Instrumente. Mit diesen Maßnahmen kann man wohl ein nachgelagertes Wegbrechen der Nachfrage abfangen. Damit sollte die aktuelle Krise auch relativ schnell wieder überwunden werden können. Unnötiges Zögern hingegen dürfte sich über die Zeit sicherlich rächen.