Corona Fall-out
Die Dynamik der Ansteckungen durch das Coronavirus hat zeitweise etwas nachgelassen, was zu einer Entspannung an den Finanzmärkten beigetragen hat. Jedoch sind die wirtschaftlichen Auswirkungen der Grippe-Welle in China noch nicht abschätzbar. Da überrascht es nicht, dass die Zentralbanken sich und die Märkte auf eine wirtschaftliche Abkühlung in Q1 2020 vorbereiten.
Die wirtschaftliche Entwicklung in Q1 dürfte schwach verlaufen. Sowohl die Frühindikatoren, als auch die realwirtschaftlichen Daten in den Industrieländern sollten von den ausgedehnten Neujahrsferien in China negativ beeinflusst sein. Nach bisherigem Stand sollten die globalen Lieferketten zwar in Mitleidenschaft gezogen worden sein, jedoch sind keine langfristigen Auswirkungen zu befürchten. Damit ist eine wirtschaftliche Erholung ab Q2 2020 weiterhin wahrscheinlich. Je länger die Grippe-Welle China aber im Griff hat, umso größer das Risiko, dass die ungünstigen wirtschaftlichen Folgen sich weit in das Jahr 2020 ziehen.
Entsprechend vorsichtig werden die Zentralbanken in den kommenden Wochen agieren. Die Finanzmärkte werden zumindest latent geldpolitische Lockerungen erwarten. Dabei sollte die US-Wirtschaft sich auch in diesem angespannten Umfeld wacker schlagen und die US-Notenbank gelassen reagieren können. Der Euroraum geht aber bereits geschwächt in diese Krise. Mit Deutschland und Italien sind zwei große Länder wirtschaftlich und politisch angeschlagen. Zudem hängt der Euroraum insgesamt stärk vom Welthandel ab. Somit ist die Rezessionsgefahr hier deutlich größer als in den USA. Entsprechend kurz wird die Zündschnur bei der EZB sein – obwohl die EZB einen deutlich eingeschränkten Handlungsrahmen hat.
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