Die Welt hat Grippe

Die Angst vor einer weltweiten Ausbreitung des chinesischen Coronavirus hat die Medien und die Finanzmärkte fest im Griff. Das schnelle und vehemente Handeln der chinesischen Regierung und die nun anlaufenden Reaktionen auch in den übrigen betroffenen Ländern dürften allerdings das Risiko einer weltweiten Pandemie begrenzen.

Natürlich kann niemand ausschließen, dass der Erreger mutiert und sich ungünstig entwickelt, aber diese Gefahr besteht eigentlich immer. Falls es zu einer ernsthaften Pandemie kommen sollte, wären die wirtschaftlichen Folgen sicherlich sehr einschneidend, da es den Hauptnerv der vernetzten globalen Wirtschaft treffen würde.

Der bisherige und der weiter erwartete Verlauf der Ausbreitung des Coronavirus deutet bislang nicht darauf hin, dass man mit nachhaltigen realwirtschaftlichen Folgen rechnen muss. Dennoch dürften sich die wirtschaftlichen Frühindikatoren in den kommenden Wochen verschlechtern. Dabei ist die Betroffenheit der europäischen Unternehmen vor allem von ihrer Exponiertheit im Hinblick auf den chinesischen Markt abhängig. So erwirtschaften etwa die großen Luxusgüterhersteller hohe Umsatzanteile in China. Auch Airlines und Hotelketten dürften negativ betroffen sein.

Insgesamt wird die Unsicherheit zunächst sicherlich weiter steigen. Spätestens im März dürfte sich dies aber wieder legen, wenn die Grippesaison langsam ausläuft. Die derzeit hohe Volatilität an den Finanzmärkten sollte spätestens dann auch wieder auslaufen.


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