EWU-Inflation zum Ende 2019 angestiegen – Teuerung bleibt Spielball der Energiepreise

Im Dezember ist die Inflationsrate im Euroraum nochmal deutlich angestiegen. Die Teuerungsrate der Verbraucherpreise lag bei 1,3%. Im November hatten die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat nur um 1,0%zugelegt. Dies lag maßgeblich daran, dass die rückläufige Entwicklung bei den Energiepreisen, die in den vergangenen Monaten die Inflationsrate gedrosselt hatte, im Dezember ausgelaufen ist. Einer der wesentlichen Treiber der Energiepreise – der Preis für Rohöl – notierte im Dezember 2019 schon wieder über dem Vorjahresniveau.

Im abgelaufenen Jahr 2019 waren die Energiepreise der Teilbereich im Warenkorb der europäischen Verbraucher, der hauptsächlich für die Schwankung der Inflationsrate sorgte. Die Preisbewegungen der anderen Güter und Dienstleistungen fielen dagegen unauffällig und moderat aus. Daran wird sich auch 2020 kaum etwas ändern, auch wenn die Kernrate – also die Messzahl ohne die volatilen Komponenten Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel – im Dezember mit 1,4% leicht höher ausfiel als im gesamten vergangenen Jahresverlauf. Hier machte sich zuletzt ein leicht höherer Preistrend bei den Dienstleistungen bemerkbar.

Angesichts der jüngsten Eskalation der politischen Spannungen im Nahen Osten dürfte der Preis für Rohöl zunächst wieder stärker zulegen und in der ersten Jahreshälfte über dem Vorjahresniveau notieren. Dies werden die Verbraucher beim Heizen und an den Zapfsäulen zu spüren bekommen. Der Preisauftrieb bei den übrigen Gütern dürfte dagegen weiterhin nur moderat bleiben. Daran haben in den letzten beiden Jahren die aufwärtsgerichtete Beschäftigung, die moderaten Lohnzuwächse und die expansive Geldpolitik der EZB nichts geändert. Insgesamt bleibt somit die Inflationsentwicklung im Euroraum weitestgehend Spielball der Energiepreise.

 


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