Chemiesektor weiterhin im Abwärtstrend

Die Exportlastigkeit der deutschen Wirtschaft ist in den letzten Monaten zum Problem geworden. Auch die hiesige Chemiebranche kann sich angesichts ihrer hohen Auslandsabhängigkeit nicht entziehen. Nachdem die Auftragseingänge bereits 2018 um mehr als 1% nachgegeben hatten, kam es in den ersten neun Monaten dieses Jahres zu einem nochmals wesentlich stärkeren Rückgang. In Anbetracht dieser Entwicklung verwundert es nicht, dass auch die Produktion der Branche deutlich zurückgefahren werden musste: Sie gab im Zeitraum von Januar bis September gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 3,2% nach.
Auch die Kapazitätsauslastung der deutschen Chemieunternehmen sank bereits im letzten Jahr tendenziell leicht. Deutlich stärker fiel der Rückgang jedoch in diesem Jahr aus. So liegt die derzeitige Auslastung bei nur noch gut 80%; ein noch geringerer Wert wurde im ersten Quartal 2010 gemessen. Etwas positiver zeigten sich die Auftragsbestände, die 2019 im Durchschnitt immerhin auf dem Niveau des Vorjahres lagen.

Angesichts der schwachen Nachfrage muss die Chemiebranche in Deutschland in diesem Jahr mit einem spürbaren Umsatzrückgang rechnen. So wurden allein in den ersten neun Monaten rund 2,4% weniger Umsätze erwirtschaftet als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Noch schlechter sieht es bei der Produktion aus: Sie schrumpfte in den ersten neun Monaten 2019 um 3,2% im Vergleich zum Vorjahr – nicht zuletzt wegen der globalen Konjunkturabkühlung. 2020 dürfte sich der Umsatz der Branche in etwa auf dem Niveau des Jahres 2019 bewegen. Darauf deutet auch die aktuelle Verbesserung der Geschäftsklimas hin. Allerdings wird die Produktion 2020 erneut nachgeben, wenn auch voraussichtlich nur noch leicht.

 


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