Aktienmärkte auf Rekordjagd
Zwar zeigt die aktuelle Berichtssaison, dass die Unternehmen deutlichen Gegenwind aufgrund der anhaltenden politischen Auseinandersetzungen spüren. Vor allem die Investitionen leiden unter der fortgesetzten Unsicherheit. Eigentlich nicht das ideale Umfeld für die Aktienmärkte. Aber die Märkte leben von der Erwartungshaltung und diese ist in den vergangenen Wochen weniger negativ geworden. So wird der Brexit zwar nicht gelöst, aber erneut um drei Monate verschoben. Und die USA und China haben sich im Handelsstreit angenähert. Es wurde die Hoffnung genährt, dass ein Teilabkommen auf dem Asien-Pazifik-Gipfel in Chile im November unterzeichnet wird. Wegen der Unruhen in Chile wurde der Gipfel nun zwar abgesagt, aber die USA erwarten trotzdem keine Verzögerungen. Auch die expansivere Ausrichtung der Notenbanken zeigt Wirkung, zumindest auf die Vermögenspreise.
Die Aktienmärkte sind daher von den schwachen Wirtschaftsdaten relativ unbeeindruckt, die Stimmung ist positiv und die Kurse befinden sich auf Rekordjagd. Seit Jahresbeginn konnten die großen Indizes rund um den Globus zweistellig zulegen und zuletzt im Zuge der weniger negativen News teilweise neue Allzeithochs erklimmen. Der Schweizer SMI und der amerikanische S&P 500 stehen so hoch wie nie zuvor. Gleichzeitig zeigen die Volatilitätsindizes, dass die Nervosität gering ist.
Somit besteht die Hoffnung, dass die Wirtschaftserwartung nicht negativer wird. Gleichzeitig schießen die Notenbanken wieder aus allen Rohren, was die Märkte unterstützt. Aber eben auch nicht mehr. Die Aktienmärkte konnten deutlich zulegen, die Bewertung ist nicht mehr günstig. Damit haben die Kurse bereits einiges von der Wende zum Besseren vorweggenommen. All dies unterstützt unsere Prognose, die zunächst von einem volatilen Seitwärtsmarkt ausgeht.