Noch kein Ende der Unsicherheit
Unsicherheit bleibt der bestimmende Faktor für Wirtschaft und Finanzmärkte. Zwar könnten mit dem Brexit und dem US-chinesischen Handelsstreit zwei der wichtigsten politischen Belastungsthemen in den letzten Tagen einer Lösung nähergekommen sein. Doch noch herrscht keine Klarheit, wohin die Reise geht.
In der kommenden Woche stehen dies- und jenseits des Atlantiks wichtige Wirtschaftsdaten zur Veröffentlichung an. Sowohl im Euro-Raum als auch in den Vereinigten Staaten dürfte sich das Wirtschaftswachstum im abgelaufenen dritten Quartal nochmals abgeschwächt haben. Vor allem die Investitionen leiden unter der fortgesetzten Unsicherheit, die Unternehmen bleiben zurückhaltend angesichts der fehlenden Klarheit in Bezug auf die weiteren Perspektiven.
Dabei dürfte das Wachstum im Euro-Raum erheblich schwächer als in den USA ausgefallen sein und zwischen Juli und September nur noch ganz knapp über der Nulllinie gelegen haben. Besonders die Industrie leidet unter den internationalen Belastungen. Das zeigt vor allem der Blick auf Deutschland, wo das verarbeitende Gewerbe eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung für die Gesamtwirtschaft hat und auf die Investitionsgüterproduktion für den Exportmarkt spezialisiert ist.
Auch in den USA fährt der Konjunkturzug langsamer und die fortgesetzte Unsicherheit hat die Notenbank dazu bewogen, den Leitzins in diesem Jahr bereits zwei Mal zu senken. Beim Meeting in der kommenden Woche könnte – trotz der immer noch soliden Fundamentaldaten – eine weitere Zinssenkung hinzukommen.