Konjunkturabkühlung im Euroraum schreitet voran

Die Konjunkturabkühlung im Euroraum schreitet voran. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres war das Wachstum im Euroraum mit 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal nur noch halb so hoch wie in Q1. Wenig überraschend hat die Binnenwirtschaft das Wachstum gestützt, während die Nettoexporte wohl eher das Wachstum gedämpft haben. Das deckt sich mit dem generellen Bild eines eher schwierigen internationalen Umfelds, das durch geopolitische Konjunkturrisiken und protektionistische Tendenzen gehemmt wird. Die Daten aus dem Euroraum sprechen für ein leicht positives Wirtschaftswachstum in Q2 in Deutschland.

Der Ausblick für die Konjunktur im Euroraum ist nicht vielversprechend. Nahezu alle relevanten Frühindikatoren im Euroraum sind in den letzten Monaten gefallen und deuten auf eine weitere Wachstumsabkühlung hin, insbesondere die Industrie leidet unter dem schwachen Welthandel. Jedoch ist eine nachlassende Wachstumsdynamik zwischenzeitlich auch in den binnenwirtschaftlichen Sektoren feststellbar.

Die EZB hat auf die abnehmende Wachstumsdynamik reagiert und relativ deutlich eine weitere Runde der geldpolitischen Lockerung angekündigt. Jedoch werden die möglichen Maßnahmen der EZB – diese reichen von weiteren Leitzinssenkungen bis zum Auflegen eines neues Anleihekaufprogramm - hier kaum nachhaltige Wachstumsimpulse bringen. Vielmehr dürften sich die Investitionen der Unternehmen weiter abschwächen und die Überschussliquidität im Euro-Wirtschaftssystem weiter zunehmen. Die Finanzmärkte dürften dies dankbar annehmen, realwirtschaftlich aber leider eine unbedeutende Entwicklung.


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