Die Welt legt weiter in US-Dollar an
Der US-Dollar bleibt mit einem Anteil von 61,7% mit Abstand die weltweite Reservewährung Nummer eins, verliert jedoch leicht an Bedeutung (seit Frühjahr 2015 rund 4%-Punkte). Der Euro kann sich von seinem Vertrauensverlust aus den Jahren der EWU-Systemkrise erholen, aber bei Weitem nicht an den Werten von Anfang des Jahrzehnts anknüpfen. Die Zukunft dürfte den alternativen Reservewährungen gehören. Nicht nur der Renminbi, sondern auch der Yen könnte neue Anhänger finden. Ein Regimewechsel weg vom US Dollar und damit verbunden einer kompletten Neuordnung des Systems der Reservewährungen steht aber in absehbar Zukunft aus meiner Sicht nicht an.
Bislang macht sich der Politikstil von Präsident Trump bei der Allokation der Währungsreserven kaum negativ bemerkbar. Jedoch könnte die zunehmende Verschuldung der USA sich langfristig nachteilig auswirken, da diese die Attraktivität des Währungsraums mindert. Jedoch ist auch in diesem Kontext die relative Veränderung zu anderen Währungsräumen relevant und hier befindet sich die USA in guter Gesellschaft. In allen wichtigen Währungsräumen steigt zurzeit die Verschuldung stark an. Es kommt also nun darauf an, bald wieder in eine nachhaltige Finanzpolitik einzuschwenken, bevor der Schuldenstand der Länder zu einem wirklichen Problem wird.
Neben der Fiskalpolitik könnten in Zukunft die Auswirkungen der Politik auf soziale Stabilität und Umwelt eine größere Bedeutung bei der Allokation der Anlagen auf Währungsräume gewinnen. Denn es zeigt sich immer deutlicher, dass diese Faktoren auf die langfristigen Wachstumsaussichten der Länder eine zunehmende Bedeutung bekommen.