Einkaufsmanagerindizes im Euro-Raum: Industrie bremst und Umfragen deuten auf weiterhin gedämpftes Wachstum hin
Insgesamt konnte sich die Stimmungslage der europäischen Einkaufsmanager im Februar leicht verbessern. Der Composite-Index stieg von 51,0 auf 51,4 Punkte. Das ist nach den jüngsten Rückgängen immerhin der höchste Wert seit drei Monaten. Dies ist aber allein auf die Dienstleister zurückzuführen, deren Stimmungsbarometer zulegen konnte. Die Messzahl für das verarbeitende Gewerbe gab dagegen nach. Mit 49,2 Zählern liegt es nicht nur unter der Wachstumsschwelle von 50, es ist auch der niedrigste Wert seit fünf Jahren und acht Monaten. Produktionsrückgänge, rückläufige Nachfrage und ein sinkendes Exportgeschäft drücken hier auf die Stimmung. Auf Basis der Umfrageergebnisse dürfte sich der Aufschwung im Euro-Raum weiter fortsetzen. Die Wachstumsraten werden aber wohl nach wie vor gedämpft bleiben.
Die Stimmung der deutschen Einkaufsmanager fiel im Februar gemäß der veröffentlichten Vorabergebnisse gemischt aus. Der Composite-Index für Deutschland stieg leicht von 52,1 im Januar auf 52,7 Punkte im Februar. Aber auch dahinter steht eine deutliche Divergenz in den beiden Sektoren. Während er sich für die Dienstleistungskonjunktur verbessert hat und auf das höchste Niveau seit fünf Monaten gestiegen ist, fiel die Messzahl für das verarbeitende Gewerbe auf den niedrigsten Wert seit sechs Jahren und zwei Monaten und mit 47,6 Zählern unter die Wachstumsschwelle von 50. Sinkende Aufträge und eine rückläufige Produktion gaben hier den Ausschlag. Von den Einkaufsmanagern wurde eine rückläufige Nachfrage aus dem Automobilsektor sowie aus Asien wohl aufgrund der Handelsstreitigkeiten berichtet. Insgesamt scheinen die deutschen Dienstleister von einer robusten Inlandsnachfrage zu profitieren, während die Industrie den Gegenwind einer schwächeren Weltkonjunktur und der globalen Risiken zu spüren bekommt.
Der umfassende Composite-Index in Frankreich stieg im Februar von 48,2 Zählern auf 49,9 und deutete damit auf eine Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hin, nachdem er noch in den beiden Vormonaten deutlich unter der neutralen Marke von 50 Punkten gelegen hatte. Auf Branchenebene verzeichneten die Dienstleister nur einen geringfügigen Rückgang der Geschäftstätigkeit. Die entsprechende Messzahl verbesserte sich spürbar und blieb nur noch knapp unter der Expansionsschwelle. Teile der befragten Einkaufsmanager berichteten weiterhin von anhaltenden Störungen der Geschäfte durch die Proteste der „Gelbwesten“. Unterdessen hat sich die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe weitgehend stabilisiert. Steigende Auftragsbücher, zum ersten Mal seit vier Monaten, glichen die negativen Auswirkungen der Proteste aus.