SPF – Abwärtsrevision BIP- und Inflationsausblick

Heute Vormittag hat die EZB das Ergebnis der jüngsten Umfrage unter professionellen Marktbeobachtern zur Konjunktur- und Inflationsentwicklung in der Eurozone veröffentlicht. Dem Survey of Professional Forecasters (SPF) zufolge haben sich die Konjunkturaussichten für die Eurozone für das laufende und das kommende Jahr eingetrübt. So wurde der BIP-Ausblick für 2019 auf 1,5% (1,8%) und für 2020 auf 1,5% (1,6%) nach unten revidiert. Im Zuge dieses SPF-Surveys haben die Umfrageteilnehmer erstmals eine Wachstumsprognose für das Jahr 2021 abgegeben. Für diesen Zeithorizont rechnen die Marktbeobachter mit einer weiter an Schwung verlierenden Wirtschaftsentwicklung (1,4%). Im Vergleich zu den aktuellen EZB-Stabsprojektionen unterstellt der SPF-Survey insbesondere für das laufende und kommende Jahr eine schwächere konjunkturelle Dynamik (siehe Tabelle unten).
Inflationsrate verharrt auf Sicht der kommenden Jahre unterhalb des EZB-Ziels
Hinsichtlich der Aussichten für die Teuerungsentwicklung deutet die SPF-Umfrage auf eine zwar allmählich steigende, aber mittelfristig weiter unterhalb des EZB-Zielwertes von 2,0% verharrende Inflationsrate hin.
EZB-Stabsprojektionen: Abwärtsrevision zur März-Ratssitzung wahrscheinlich
Die europäischen Währungshüter haben bei ihrer gestrigen Zusammenkunft eingeräumt, dass die Risiken für den Wachstumsausblick zugenommen haben. In den kommenden Wochen muss sich zeigen, inwieweit es sich bei der gegenwärtigen konjunkturellen Schwächephase lediglich um eine Delle oder eine nachhaltigere Wachstumsabkühlung handelt. Sollten die EZB-Stabsprojektionen (BIP und Inflation) zur März-Ratssitzung nach unten revidiert werden, dürften die Währungshüter ihre gegenwärtige Forward Guidance für die Leitzinsentwicklung wohl adjustieren. Die Währungshüter dürften von der Idee, die Leitzinswende anzugehen, abrücken.

 

 


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