ifo-Umfrage: Deutsche Unternehmen verlieren Zuversicht

Über alle Branchen hat sich zu Jahresbeginn die Stimmung in der deutschen Wirtschaft merklich verschlechtert. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Januar auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren gesunken. Besonders gebeutelt hat es die Geschäftserwartungen der Unternehmen, die regelrecht abgestürzt sind. Zuletzt äußerten sich die befragten Manager im Jahr 2012 ähnlich skeptisch in Bezug auf den weiteren Ausblick.

Die Unternehmen verlieren offenbar allmählich das Vertrauen, dass sich die politischen Probleme, die zunehmend auf der Konjunktur lasten, in absehbarer Zeit lösen lassen. Besonders betroffen zeigt sich abermals die Industrie, die zunehmend unter den Folgen des Handelskonflikts zwischen den USA und China leidet. Die Gefahr eines harten Brexit ist zuletzt ebenfalls erheblich gestiegen. Aber auch in den mehr binnenwirtschaftlich orientierten Branchen mehren sich nun die Anzeichen für einen Abschwung.

Nach diesen enttäuschenden Zahlen wird eine durchgreifende Erholung der Konjunktur im ersten Quartal, wie sie in vielen Prognosen unterstellt ist, zunehmend unwahrscheinlich. Der Wachstumsdämpfer im letzten Herbst durch Sondereffekte wie die neuen Abgasnormen in der Autoindustrie droht sich bis weit ins Jahr 2019 auszudehnen. Besonders wichtig wären nun positive Signale aus der Politik: Gefragt sind konstruktive Lösungsansätze statt gegenseitiger Blockadehaltung.


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