USA: Beschäftigungslage und Wirtschaftsklima geben erfreulichen Ausblick auf 2019
Der jüngste Arbeitsmarktbericht aus den Vereinigten Staaten enthielt wenig Überraschendes, auch wenn der Stellenaufbau leicht unter den Markterwartungen lag. Letztendlich war es ein weiterer Baustein für eine recht positive Jahresbilanz. Dies und das hohe Niveau der Stimmungsindikatoren sprechen für einen anhaltenden Beschäftigungsaufbau auch im kommenden Jahr. Der Schwung dürfte allerdings etwas schwächer ausfallen. Der private Konsum wird deshalb wohl nur wenig von seiner Dynamik einbüßen und auch 2019 einen wesentlichen Antrieb für die Konjunktur liefern.
Laut November-Bericht ist die Zahl der Beschäftigten um 155.000 Personen gestiegen, die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 3,7%. Dieser historisch niedrige Anteil von Arbeitslosen wurde bereits den dritten Monat in Folge ausgewiesen. Aber nicht nur für den US-Arbeitsmarkt, sondern auch für die gesamte Wirtschaft zeigt sich bereits jetzt eine recht erfolgreiche Bilanz. Darauf weisen die für das vierte Quartal vorliegenden realwirtschaftlichen Indikatoren und die nochmals verbesserten Stimmungswerte in der Industrie und bei den Dienstleistern hin. Das Wirtschaftswachstum hat wohl im Jahresdurchschnitt bei knapp 3% gelegen, insgesamt sind mehr als 2,3 Millionen neue Arbeitsplätze entstanden. 2017 lag das Wirtschaftswachstum hingegen nur bei 2,2% und der Beschäftigungszuwachs bei knapp 2,2 Millionen.
Für zusätzlichen Schub bei der Beschäftigungslage sorgte im abgelaufenen Jahr der produzierende Sektor. 2018 dürfte als ein besonderes Jahr für die US-Industrie in Erinnerung bleiben. Während insgesamt die Zahl der Beschäftigten um gut 1,6% gegenüber dem Vorjahr gesteigert wurde, lag der Anstieg im verarbeitenden Gewerbe bei etwas mehr als 2%. Eine höhere Zuwachsrate wurde zuletzt Mitte der 80er-Jahre verzeichnet. Mit einer Zeitenwende ist jedoch nicht zu rechnen. Die Zukunftsbranchen und damit auch die zukunftssicheren Arbeitsplätze befinden sich im Dienstleistungsbereich. Nicht nur die jüngste Entwicklung beim Autohersteller General Motors führt die Belastungen durch die international hart umkämpften Gütermärkte vor Augen. Letztendlich war das abgelaufene Jahr also eine positive Ausnahme und wird sich in dieser Form nicht wiederholen.
Dennoch wird zum Jahresabschluss im Dezember die Zahl aller US-Beschäftigten wohl auf 150 Millionen klettern und damit eine neue Wegmarke für die US-Wirtschaft setzen. Dass diese Entwicklung trotz des geldpolitischen Straffungskurses der US-Notenbank möglich war, dürfte auch an der expansiven Fiskalpolitik gelegen haben. Denn durch die deutliche Senkung der Unternehmenssteuer haben viele Gesellschaften verstärkt in Anlagen und Maschinen investiert. Dieser Schwung dürfte auch noch weit bis in das nächste Jahr tragen, dafür sprechen die gute Auftragslage und der jüngste Anstieg der ISM-Stimmungsindikatoren. Dennoch wird sich das Wirtschaftswachstum 2019 verlangsamen und bei gut 2,5% liegen. Gleichzeitig setzt die Arbeitslosenquote ihren Rückgang wohl weiter fort, und die Lohnsteigerungen ziehen an.