Fed: Zins (noch) unverändert
Beim jüngsten Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank wurde der Leitzinskorridor wie allgemein erwartet unverändert gelassen. Schon im letzten Statement hatten sich die Währungshüter sehr optimistisch bezüglich des Wirtschaftswachstums geäußert. An diesem positiven Tenor hielten die Fed-Oberen fest. So haben die Währungshüter bestätigt, dass die Binnenkonjunktur sehr stark ausfalle. Die Arbeitslosenquote wird nun als "fallend" und nicht mehr als "tief" betrachtet. Nur die Unternehmensinvestitionen fielen im Vergleich zum kräftigen Anstieg zu Beginn des Jahres moderater aus. Die Inflationserwartungen seien unverändert. Insgesamt gaben die FOMC-Mitglieder zu Protokoll, dass die wirtschaftlichen Risiken ausgeglichen seien. Vor diesem Hintergrund seien weitere, graduelle Zinserhöhungen angebracht. Eine Leitzinserhöhung im Dezember dürfte daher höchstwahrscheinlich sein. So steht zu befürchten, dass ein starkes Wirtschaftswachstum, höhere Zölle und steigende Löhne zu einem zunehmenden Inflationsdruck führen. Die geldpolitische Ausrichtung wurde wie in den vergangenen Monaten einstimmig beschlossen.
Unveränderte Leitzinsen sowie ein nahezu gleichgebliebenes FOMC-Statement waren im Vorfeld der geldpolitischen Ratssitzung der US-Notenbank von den meisten Marktteilnehmern erwartet worden. Vor diesem Hintergrund fielen die Reaktionen am Finanzmarkt gedämpft aus. Die marktimplizierte Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinsanhebung im Dezember dieses Jahres liegt nahezu unverändert bei knapp 74,4%. Die Zinserwartungen zwischen den impliziten Fed-Funds-Futures und den Fed-Projektionen unterscheiden sich erst im kommenden Jahr. Während die Währungshüter mit insgesamt drei Zinsanhebungen im Jahr 2019 rechnen, erwarten die Finanzmarktteilnehmer lediglich zwei weitere Zinsschritte.
Das US-Wachstum fiel mit 3,5% im dritten Quartal recht kräftig. Die prächtige Stimmung bei den Konsumenten und die historisch gute Beschäftigungslage sprechen auch für ein hohes Wachstumstempo in den kommenden Quartalen. Gleichzeitig wirken weiterhin die staatlichen Maßnahmen zur Ankurbelung der US-Wirtschaft vom Anfang des Jahres. Auch wenn die positiven Effekte der fiskalpolitischen Stimuli langsam abklingen dürften, rechnen wir aufgrund der guten Binnenkonjunktur nicht mit einer deutlichen konjunkturellen Abschwächung. Vor diesem Hintergrund dürfte die Fed auch im kommenden Jahr die Zinsschraube weiter anziehen.