ifo-Umfrage: Handelssorgen drücken auf die Stimmung

Die deutschen Unternehmen blicken angesichts der Vielzahl der Konjunkturrisiken skeptischer auf die Entwicklung der nächsten Monate. Das zeigt die Umfrage des ifo-Instituts im Oktober. Der Handelsstreit zwischen den USA und China, das Risiko eines ungeordneten Brexit sowie die auf Konfrontationskurs gehende Populistenregierung in Italien bereiten den Unternehmen zunehmend Sorge. Dennoch ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft nach wie vor insgesamt positiv. Nach dem zwischenzeitlichen Anstieg im August liegen die Messwerte für die Konjunkturerwartungen aktuell immer noch höher als im Frühjahr und über ihrem langjährigen Mittelwert. Von Pessimismus kann auf Seiten der Unternehmen also noch keine Rede sein.

Starke Einbußen gab es zuletzt bei den Indikatoren aus dem verarbeitenden Gewerbe. Hier drücken die internationalen Risiken besonders auf die Stimmung. Dagegen bleiben die boomende Bauwirtschaft und das Dienstleistungsgewerbe wichtige Stützen für die deutsche Konjunktur. Niedrige Zinsen, der feste Arbeitsmarkt und die stabile Binnennachfrage sorgen derzeit gemeinsam für eine Fortsetzung der konjunkturellen Aufwärtsbewegung. Die Dynamik hat jedoch im Vergleich zur ersten Jahreshälfte merklich nachgelassen.

Für das Gesamtjahr 2018 gehen wir weiterhin von einer Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von 1,7 Prozent aus. Das ist weniger als im letzten Jahr, aber immer noch ein auskömmliches Wachstum. Im kommenden Jahr dürfte die Wachstumsrate auf 1,4 Prozent zurückgehen, was ungefähr der Potentialwachstumsrate der deutschen Wirtschaft entspricht.


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