Stimmung bei den deutschen Unternehmen trotz Handelssorgen überraschend stabil

Trotz des leichten Rückgangs des Geschäftsklimas sind die aktuellen Umfrageergebnisse des ifo-Instituts eine positive Überraschung. Der Stimmungsaufschwung aus dem Vormonat wurde damit weitgehend bestätigt. Die hiesigen Unternehmen haben im September auf die weitere Zuspitzung im Handelsstreit zwischen USA und China sehr gelassen reagiert. Zwar sind sie nicht mehr so euphorisch wie zu Jahresbeginn, aber die Stimmung ist nach wie vor gut. In der Industrie sind die Erwartungen zuletzt sogar noch gestiegen, das ist schon bemerkenswert angesichts der hohen Exportabhängigkeit der deutschen Wirtschaft.

Die wichtigsten Stützen der deutschen Konjunktur bleiben aber Bau und privater Konsum. Niedrige Zinsen, der feste Arbeitsmarkt und die stabile Binnennachfrage sorgen derzeit gemeinsam für eine Fortsetzung der konjunkturellen Aufwärtsbewegung. Für das zu Ende gehende Quartal erwarten wir trotz der schwachen Produktionszahlen im Juli ein positives Wachstum für die Gesamtwirtschaft. Die Dynamik dürfte aber im Vergleich zur ersten Jahreshälfte etwas nachgelassen haben.

Für das Gesamtjahr 2018 gehen wir von einer Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von 1,7 Prozent aus. Das ist weniger als im letzten Jahr, aber immer noch ein auskömmliches Wachstum. Die wichtigsten Risiken muss man allerdings vor allem für 2019 weiter im Auge behalten: Einen Brexit ohne Einigung, eine weitere Verschärfung des internationalen Handelskonflikts oder eine italienische Regierung, die auf harten Konfrontationskurs mit der EU geht.

 


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