ifo-Geschäftsklima: Unternehmen setzen auf Verhandlungserfolg

Die deutschen Unternehmen bleiben angesichts der immer größer werdenden Risiken eines Handelskonfliktes erstaunlich gelassen. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juli zwar weiter gesunken, aber nur minimal. Er steht jetzt bei 101,7 Punkten, nach 101,8 Punkten im Juni.


Dabei hat sich der Indikator für die aktuelle Geschäftslage gegenüber dem Vormonat sogar wieder etwas verbessert, die Geschäftserwartungen befinden sich dagegen weiter im Abwärtstrend. Sie stehen nun so tief wie zuletzt vor fast zweieinhalb Jahren. Die große Spanne zwischen positiver Lageeinschätzung und eher skeptischen Erwartungen war in der Vergangenheit oft ein Warnzeichen. Sie kann auf eine bevorstehende konjunkturelle Verlangsamung hindeuten.


Insgesamt bleibt die Stimmung in den deutschen Chefetagen den aktuellen Umfragen zufolge aber gut. Das liegt auch daran, dass es in den eher binnenorientierten Branchen weiter blendend läuft, allen voran im Baugewerbe, wo sich die Unternehmen derzeit vor Aufträgen kaum retten können.


Aber auch in der Industrie gehen viele Unternehmen offenbar davon aus, dass eine Eskalation des Handelskonfliktes mit den USA noch auf dem Verhandlungswege abgewendet werden kann. Die Chancen dafür muss man wohl eher skeptisch einschätzen. Sollte das nicht gelingen und die angedrohten US-Strafzölle werden auch auf europäische Autoexporte eingeführt, dann muss wohl mit einer merklichen konjunkturellen Eintrübung gerechnet werden.


Artikel bewerten

Vielen Dank für Ihre Wertung. Ihre Wertung:
Aktuelle durchschnittliche Bewertung des Artikels: 2.17