Neues Regelwerk für DAX Indizes – TecDAX vor Bedeutungsgewinn

Die Deutsche Börse wird künftig die Trennung nach den Segmenten „Tech“ und „Classic“ aufgeheben. Somit können auch Unternehmen des Technologie-Segments in den MDAX oder SDAX aufgenommen werden. Zum anderen können DAX-Unternehmen, die den Technologie-Sektoren zugeordnet sind (z.B. Infineon, SAP, Deutsche Telekom), auch in den TecDAX-Index aufgenommen werden.
Weiterhin werden die Indizes MDAX und SDAX vergrößert: Die Zahl der Werte im MDAX steigt von 50 auf 60 und im SDAX von 50 auf 70. Der TecDAX wird weiterhin aus 30 Titeln bestehen. Die neue Methodik wird erstmalig zur September-Verkettung angewandt und somit ab dem 24. September in der Indexberechnung reflektiert. Bereits ab dem 18. Juni werden Schattenindizes veröffentlicht. Die Änderungen sind das Ergebnis einer Befragung von Marktteilnehmern.

Zukünftig können Unternehmen somit im TecDAX und zusätzlich im DAX beziehungsweise MDAX / SDAX gelistet sein. Dies ist vergleichbar mit den USA, wo Unternehmen beispielsweise im Nasdaq und im S&P 500 gelistet sind. Die Indexzugehörigkeit spiegelt damit nach der Regelwerksänderung die Größenverhältnisse der deutschen Werte (groß (DAX), mittel (MDAX), klein (SDAX)) besser wider. Zudem wird der TecDAX dadurch aufgewertet, dass auch die großen deutschen Werte, wie Deutsche Telekom, Infineon und SAP, im Index beinhaltet sind. Ein Ungleichgewicht wird durch ein Maximalgewicht beschränkt.

Auch wir sehen eine Trennung von Technologie- und klassischen Sektoren heutzutage als nicht mehr zeitgemäß an. Wenn man sowohl berücksichtigt, dass MDAX und SDAX genau um 30 Werte erweitert werden, was der Anzahl Werte aus dem TecDAX entspricht, sowie dass die kleinsten Werte im S- und TECDAX über eine ähnliche Marktkapitalisierung verfügen, sollten die meisten Werte, die zuvor einem der Indizes angehört haben, auch danach einem Index angehören. Bei den kleinsten Werten kann es zu Auswechslungen kommen. Im TecDAX werden die kleinsten Werten sicher herausfallen und durch die drei DAX-Schwergewichte ersetzt.
Die bisherigen großen TecDAX Unternehmen könnten leicht höhere Aufmerksamkeit dadurch erhalten, dass diese danach zudem im MDAX gelistet werden. Dies könnte die Nachfrage erhöhen und die Preise leicht positiv beeinflussen. Für die DAX-Werte sollte die Regelwerksänderung keine Auswirkungen haben. Insgesamt erscheinen durch die Neue Methodik jedoch große Kursbewegungen wenig wahrscheinlich.


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