US Notenbank bleibt für Wachstum zuversichtlich – Risiken steigen aber
Das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der US Notenbank vom 20.-21. März deutet auf einen strafferen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank hin. So könnten die verbesserten Aussichten für das Wirtschaftswachstum und die gestiegene Zuversicht eines Inflationsanstiegs auf 2% den Weg für einen steileren Zinserhöhungspfad ebnen. Zudem könnte die gegen Ende des vergangenen Jahres beschlossenen Steuererleichterungen die konjunkturelle Dynamik zusätzlich befeuern. Vor diesem Hintergrund wurde im FOMC-Rat wohl auch die Möglichkeit diskutiert, das Fed-Kommuniqué im Laufe des Jahres zu adjustieren, um die Märkte auf eine akkommodierende oder gar restriktivere geldpolitische Ausrichtung vorzubereiten. Trotz der besseren Wirtschaftsaussichten gab eine große Mehrheit der Geldpolitiker zu Bedenken, dass eine mögliche Eskalation des jüngsten Handelsstreits der US-Wirtschaft schaden würde. Die hohe Volatilität an den Finanzmärkten würde die Unsicherheiten bezüglich der weiteren Handelspolitik und die hieraus resultierenden Folgen für das Wirtschaftswachstum widerspiegeln.
Zusammengefasst bestätigt das Protokoll den Willen der US-Notenbank die Leitzinsen in diesem und im kommenden Jahr weiter anheben zu wollen. Unseres Erachtens sollte diese Einschätzung aber nicht überbewertet werden, da sich seit dem letzten Treffen des Offenmarktausschusses die angesprochenen Unsicherheitsfaktoren für die US-Wirtschaft tendenziell eher verschärft haben. Dies gilt insbesondere für die politischen Risiken wie einem drohenden Handelskonflikt mit China sowie das jüngste Säbelrasseln im Syrien-Konflikt. Zwar lassen sich mögliche Auswirkungen dieser Risiken auf die US-Wirtschaft noch nicht abschätzen. Die Unsicherheit hierüber spricht unseres Erachtens aber eher für eine Fortsetzung des graduellen Leitzinserhöhungszyklus im Verlauf dieses Jahres.