Inflationsrate im Euroraum: Wechselkurs dämpft Druck von außen – wenig Schub von der Binnennachfrage
Die heutige Schnellschätzung für die Entwicklung der Verbraucherpreise im Februar wies eine Inflationsrate von +1,2 Prozent aus. Sie fiel damit 0,1 Zähler niedriger aus als im Vormonat. Der weiterhin hohe Außenwert des Euro zum US-Dollar sorgt für niedrige Preise bei den Importen. Insgesamt passt die heutige Zahl zu unserem Prognosebild einer verhaltenen Preisentwicklung, trotz sehr guter Konjunkturlage.
Der für die Energiepreisentwicklung maßgebliche Ölpreis hat sich zwar im Vorjahresvergleich um rund 18 Prozent verteuert. Da der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar zeitglich um mehr als 16 Prozent zugelegt hat, wurde ein starker Preisanstieg bei den Energiegütern weitestgehend kompensiert. Bei den anderen Komponenten war der Preisauftrieb weiter moderat oder schwächer, wie etwa im Bereich der Nahrungs- und Genussmittel. Auf Länderebene gab die Verbraucherpreisentwicklung mehrheitlich nach, wie in Deutschland, Frankreich und Italien. Nur in Spanien zog die Inflationsrate auf niedrigem Niveau etwas an.
Der binnenwirtschaftliche Inflationsdruck bleibt weiterhin trotz guter Konjunkturlage verhalten. Dies zeigt nicht zuletzt die Kernrate, die die volatileren Preiskomponenten der Nahrungsmittel und Energiepreisen ausklammert. Sie blieb mit +1,0 Prozent unverändert.
Die Volatilität bei der Verbraucherpreisentwicklung in den vergangenen Monaten und Jahren wurde zu großen Teilen durch externe Einflüsse wie den Energiepreis und Schwankungen bei den Nahrungsmittelpreisen hervorgerufen. Die mehrheitlich durch binnenwirtschaftliche Effekte beeinflusste Preisentwicklung bei den sonstigen Gütern und Dienstleistungen zeigt bis auf wenige saisonale Einflüsse seit Monaten eine allenfalls leicht aufwärtsgerichtet Seitwärtsbewegung, aber mehr auch nicht. Ablesbar ist das an der Kernrate. Im weiteren Jahreserverlauf dürfte die Inflationsrate daher vom aktuellen Niveau nur moderat ansteigen