FOMC - Weitere Leitzinserhöhungen in Sicht
Wie allgemein erwartet, haben die FOMC-Mitglieder bei ihrem gestrigen Zinsentscheid die Leitzinsen nicht angehoben. Spannender war im Vorfeld ohnehin ausschließlich die Frage, wie das Statement ausfallen würde, das nach dem Treffen des FOMC-Rates veröffentlicht wurde. Der Tenor des Pressestatements lässt sich dahingehend zusammenfassen, dass die Tür für eine Leitzinserhöhung im März weit offensteht. Insgesamt klang das Statement verglichen mit der vorherigen Version leicht optimistischer bezüglich des konjunkturellen Ausblicks. Außerdem scheinen die FOMC-Mitglieder mehr Zuversicht zu haben, dass die Inflation mittelfristig in Richtung des 2-Prozent-Ziels der Fed steigen werde. So gaben sie zu Protokoll, dass die Inflationsrate innerhalb der kommenden zwölf Monate wohl steigen und sich bei rund 2% stabilisieren werde. Das Fed-Kommuniqué, das einstimmig ausfiel, muss damit als hawkish interpretiert werden.
Höhere Wahrscheinlichkeit für März-Schritt
In einer ersten Reaktion haben die Renditen der zehnjährigen US-Treausuries den seit Anfang des Jahres begonnen Aufwärtstrend weiter fortgesetzt. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im März, ablesbar aus den Fed Funds Futures, ist nach dem jüngsten Pressestatement gestiegen. Derzeit liegt die Wahrscheinlichkeit bei 95%, nachdem sie vor der Zinsentscheidung noch 85% betragen hatte.
Zinsschritt im März wahrscheinlicher – aber noch nicht sicher
Wir gehen unverändert davon aus, dass der graduelle Leitzinserhöhungskurs der Fed in diesem Jahr fortgesetzt wird. Ob die Leitzinsen schon im März oder erst im Juni angehoben werden, dürfte von der Inflationsentwicklung und der Situation am US-Arbeitsmarkt abhängen. Bleibt der Preisdruck zunächst schwach und werden aufgrund des Winterwetters weniger Jobs neu geschaffen, können wir uns auch einen ersten Zinsschritt unter dem neuen Fed-Chef Powell erst im Juni vorstellen. In den kommenden Wochen dürften insbesondere die Aussagen von Jerome Powell intensiv analysiert werden, um weitere Informationen dahingehend zu erhalten, ob er die Leitzinsen bei seiner ersten geldpolitischen Feuertaufe im März tatsächlich anheben wird. Dabei dürften die Marktteilnehmer auf Powells erster Pressekonferenz mehr Klarheit darüber erhalten wollen, ob er mit zwei oder drei Zinsanhebungen eher einen vorsichtigen Weg wählt oder ob er insgesamt sogar vier Erhöhungen in diesem Jahr befürwortet.