Einkaufsmanagerindex im Euro-Raum: Die Wachstumsparty kann auch 2018 weitergehen
Der Jahreswechsel 2017/2018 hat der ausgesprochen optimistischen Stimmungslage im Euro-Raum nichts anhaben können. Die Vorabveröffentlichung der Ergebnisse der Einkaufsmanagerbefragung in der EWU zeigt weiterhin ein sehr optimistisches Stimmungsbild. Ein leichter Rückgang des Index für das Verarbeitenden Gewerbe wurde durch bessere Ergebnisse bei den Dienstleistern ausgeglichen. Der Composite-Index, der die Einschätzungen aus beiden Bereichen komprimiert stieg deshalb von 58,1 auf 58,6 Punkte. Das ist der höchste Wert seit 139 Monaten! Insgesamt deuten die Bewertungen der Auftragseingänge, der Beschäftigungsabsichten und der Auftragspolster weiter auf Wachstum hin. Dieses könnte jedoch im laufenden Jahr von einer kräftigeren Inflationsentwicklung begleitet werden, denn die Einkaufsmanager berichteten von deutlich gestiegen Preisen auf der Einkaufsseite, die laut Umfrage zu der stärksten Anhebung der Verkaufspreise seit 2011 geführt haben.
Die Länderangaben von IHS Markit zeigen, dass die Composite-Indikatoren in Deutschland und Frankreich auf hohem Niveau sich nur wenig bewegten. Demnach dürfte es im Rest des Euro-Raums nochmal ein Stück stärker nach oben gegangen sein. Das Wachstum steht damit auf einer breiten Basis.
Die deutschen Einkaufsmanager bleiben zum Jahresbeginn optimistisch. Im Dienstleistungsbereich erklomm der Index den höchsten Wert seit fast sieben Jahren, im verarbeitenden Gewerbe ging das Stimmungsbarometer von seinem Rekordwert im Dezember leicht zurück. Die zusammenfassende Messzahl des Composite Index blieb mit 58,8 Punkten gegenüber dem Vormonatswert von 58,9 Punkten nahezu unverändert. Unbeeindruckt von den Querelen der sich noch immer hinziehenden Regierungsbildung stieg auch die Unterkomponente der Geschäftserwartungen für die nächsten 12 Monate auf den höchsten Wert seit dem Jahr 2012. Gemäß der Stimmungswerte dürfte sich das Wirtschaftswachstum weiter kräftig fortsetzen.
Eine weiterhin sehr gute Laune der Einkaufsmanager zeigten auch die Umfrageergebnisse für Frankreich. Zwar ging der Index für das verarbeitende Gewerbe auf hohem Niveau etwas zurück. Das Stimmungsbarometer für den Dienstleistungsbereich legte dagegen zu. In der Folge verbesserte sich der umfassende Composite-Index leicht von 59,6 auf 59,7 Indexpunkte. Die gute Stimmung in der französischen Privatwirtschaft hält damit auch zum Beginn des neuen Jahres 2018 an. Das französische Wirtschaftswachstum im abgelaufenen Jahr 2017 dürfte nur knapp unter der Marke von 2 Prozent gelegen haben. Ausgehend von den guten Stimmungswerten zum Jahresbeginn 2018 sehen die Anzeichen gut aus, dass auch im laufenden Jahr mindestens ein ähnlich starkes Wachstum erzielt werden kann. Vielleicht kann sogar noch eine Schippe draufgelegt werden.