Afrikanische Schweinepest (ASP) kommt näher

Bereits 2007 wurde das Virus aus Afrika nach Georgien eingeschleppt. Bisher gibt es keine Impfung. Das für den Menschen ungefährliche Virus führt bei Wild- und Hausschweinen schnell zum Tod. Als wesentliche Eintragungsquelle gilt der Mensch. Es wird vermutet, dass durch unachtsam weggeworfene infizierte Speisereste (z.B. auf Raststätten) eine Ausbreitung begünstigt/ausgelöst wird. Das Virus breitete sich entlang von Fernverkehrsrouten von Georgien über Russland und das Baltikum bis nach Polen und die Tschechische Republik aus.
Viele Experten gehen davon aus, dass es lediglich eine Frage der Zeit ist, bis ASP in Deutschland ankommt. Deutschland ist auf dem Schweinefleischmarkt abhängig von Exporten. Mit einem Selbstversorgungsgrad von über 120% muss die Mehrproduktion über den globalen Markt „abfließen“. Bei einem ASP-Ausbruch in Deutschland (hier reicht schon eine Eintragung) würden die deutschen Exporte auf die Drittmärkte einbrechen bzw. vollständig zurückgehen. Selbst die Ausfuhren innerhalb der EU gerieten in Mitleidenschaft. Außerdem dürfte die Inlandsnachfrage infolge von Unsicherheit sinken. Sollte ASP in Deutschland ausbrechen, droht ein deutlicher Preisrückgang. Der einzelne Schweinehalter müsste bei einer Infektion eines Tieres den gesamten Bestand keulen. Dies könnte einige Viehhalter in eine betriebswirtschaftliche Schieflage manövrieren. Bei einem ASP-Ausbruch in Deutschland drohen Schäden für die deutsche Landwirtschaft in Milliardenhöhe.
Im Zentrum der ASP-Bekämpfung steht, mit Hinweis auf die extrem hohe Wildschweindichte in Deutschland, die Reduktion des Schwarzwildbestandes über jagdliche Mittel. Zudem sollte aber auch verstärkt auf Aufklärung geachtet werden. Denn die größte Eintragungsgefahr geht vom Menschen aus. Grundsätzlich sollten Landwirte, Behörden und Jäger miteinander kooperieren. Der Fokus sollte dabei auf der Früherkennung und der Umsetzung von geeigneten Präventionsmaßnahmen liegen.


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