Der Rohölpreis hakt in großen Schritten die Corona-Pandemie ab. Erste Marktauguren hantieren bereits mit dreistelligen Prognosen. Dass die Opec und andere Energiebehörden zuletzt ihre Nachfrageschätzungen für 2021 reduziert haben, wird vollständig ausgeblendet. Wir rechnen zwar damit, dass sich die Ölnachfrage in den nächsten Monaten zügig erholt, allerdings halten wir Vor-Corona-Niveaus erst Mitte 2022 für wahrscheinlich und nicht schon im Sommer 2021! Das aktuelle Ölpreisniveau ist unseres Erachtens ausschließlich liquiditätsgetrieben. Dies macht der „Backwardation-Trade“ möglich, den die stark abfallende Terminkurve erlaubt. Am langen Ende werden aktuell Rohölpreise bei etwa 55 USD gehandelt. Anleger können bei der aktuellen Terminkurven-Konstellation einen Rollertrag von etwas mehr als einem Prozent pro Monat realisieren. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld ist das geradezu üppig. Die Netto-Long-Position der Spekulanten stieg daraufhin spürbar an. Der Markt negiert ebenfalls die Flexibilität der Angebotsseite. Schon nächste Woche beim Opec-Meeting am 4. März dürfte eine Erhöhung der Ölproduktion beschlossen werden. Selbst Saudi-Arabien denkt bereits…
