Bei den Parlamentswahlen in Italien haben die populistischen Kräfte deutliche Stimmengewinne erzielt. Das Ergebnis kommt einem politischen Erdrutsch in Italien gleich. Zwar hat keine Partei oder Allianz die absolute Mehrheit der Stimmen gewonnen, rechnet man die Stimmen, die auf populistische Parteien fallen, zusammen, zeichnet sich aber eine Mehrheit für die radikaleren Kräfte ab. Die Gründe für das starke Abschneiden der Populisten dürfte vor allem darauf zurückgehen, dass die Themen Zuwanderung sowie Wirtschaft und Soziales im Mittelpunkt des Wahlkampfes standen. Insbesondere der PD wurden seitens der Opposition Versäumnisse in beiden Themenfeldern vorgeworfen, die die Wähler dazu bewogen, Spitzenkandidat Renzi abzustrafen. Eine Stimmenmehrheit der radikaleren Parteien bedeutet, dass die kommende italienische Regierung, sofern überhaupt eine gebildet werden kann, entweder nur unter Beteiligung populistischer Kräfte zustande kommt oder, im ungünstigsten Fall, sich diese radikaleren Kräfte sogar zu einer Regierung zusammenschließen. Die Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) hat bereits Gesprächsbereitschaft signalisiert und könnte vor allem bei anderen…
