Seit Ausbruch der Gesundheitskrise sind massive Interventionen der Notenbanken und Staaten zu beobachten. Die Regierungen der westlichen Industrieländer setzen auf gigantische Konjunkturpakete. In der Folge sind die staatlichen Defizite stark angestiegen und die Verschuldung in vielen Ländern ist auf historische Niveaus geklettert. Im gleichen Zuge weiten die Zentralbanken ihre Bilanzen erneut kräftig aus, indem sie die Staatsanleihen kaufen, die die Regierungen derzeit zur Bekämpfung der Gesundheitskrise begeben müssen. Die aktuelle Symbiose von Fiskalpolitik und Geldpolitik wird von einigen Marktteilnehmern kritisch beäugt. Am Kapitalmarkt kommen Sorgen auf, ob die Zentralbanken nicht zwangsverpflichtet werden, die Anleihekäufe zeitlich länger aufrechtzuerhalten als nötig. Hinter dieser Überlegung steht, dass die Währungshüter die Finanzierungskosten für die Regierungen längerfristig niedrig halten, damit der starke Schuldenanstieg über niedrige Renditen finanzierbar bleibt. In diesem Fall würde die Glaubwürdigkeit der Zentralbanken leiden. Die Glaubwürdigkeit einer Zentralbank wird unseres Erachtens von drei Fragen beeinflusst. Können die Notenbanken mit der extrem expansiven…
