Im Juni 2020 brachte die Bundesregierung ein Konjunkturpaket auf den Weg, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzumildern. Eine zentrale Maßnahme in diesem Paket war die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent (regulärer Satz) bzw. von 7 auf 5 Prozent (ermäßigter Satz). Damit sollte vor allem der durch die Lockdowns und Kontaktbeschränkungen besonders betroffene Einzelhandel unterstützt werden. Zum Jahresanfang 2021 sind die Umsatzsteuersätze wieder auf ihr vorheriges Niveau angestiegen, Zeit also für eine erste Bilanz. Schließlich war die Entscheidung zur Mehrwertsteuersenkung von Anfang an nicht unumstritten, nicht zuletzt weil es sich dabei um die kostspieligste Maßnahme des Konjunkturpakets handelte. Geschätzte 20 Milliarden Euro sind dem Staat wohl an Einnahmen entgangen. Das ifo Institut kommt in einer aktuellen Analyse zu dem Schluss, dass die Senkung der Mehrwertsteuer die gesteckten Ziele nicht erreicht hat. Zwar sei eine gewisse Steigerung der Anschaffungsneigung erreicht worden, doch belaufen sich die zusätzlichen Konsumausgaben…
