Nach etwas schwächerer Eröffnung dominierten gestern zunächst die Verkäufer das Geschehen am deutschen Aktienmarkt. Sie drückten den deutschen Blue-Chip-Index im Handelsverlauf unter die 10.000-Punkte-Marke zurück. Erst am Nachmittag zeigte sich im Zuge einer sich stabilisierenden Wall Street erneut Kaufinteresse.
Kurzfristig betrachtet, zollt der DAX seiner „überkauften“ Markttechnik Tribut (siehe „Projection Oscillator“ in der Grafik). Es hat sich sogar ein oszillatorisches Verkaufssignal eingestellt, so dass die Annahme einer Verschnaufpause weiterhin gerechtfertigt erscheint. Zumal es der Index im Rahmen seiner kurzfristig aufwärts gerichteten Bewegung nicht geschafft hat, den wichtigen charttechnischen Widerstandsbereich rund um die 10.100 Punkte-Marke nachhaltig zu überwinden, bleibt eine fortgesetzte Konsolidierungsphase zunächst einmal auf der Agenda.
Darüber hinaus gestaltet sich die Entwicklung des Investorensentiments zum DAX nach der jüngsten 850-Punkte-Rally nicht mehr konstruktiv. Die Marktteilnehmer haben im Hinblick auf eine potenzielle Jahresendrally offenbar zunehmend „Risikoappetit“ bekommen (sentix-Umfrage auf dem höchsten Stand, 5 Tage DAX-Index-Put/Call-Ratio auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Juli), was eine starke sentiment-technische Bremse für den Markt darstellt. Ein Abtauchen in Richtung der zuletzt etablierten Tiefs um 9.340/25 Punkte, sollte vor diesem Hintergrund keine Überraschung darstellen.
1. Widerstand 10.100 / 2. Widerstand 10.380
1. Unterstützung 9.780 / 2. Unterstützung 9.340