Vor dem Hintergrund der erhöhten Aktienmarktvolatilität, der gestiegenen Währungsrisiken in einigen Schwellenländern und der leichten konjunkturellen Stimmungseintrübung in China steuern Anleger vermehrt die sicheren Häfen an. US-Staatsanleihen, aber auch Gold, konnten hiervon profitieren. Die Schwellenländer-Unsicherheiten dürften unseres Erachtens vorerst anhalten. Auch die Diskussionen darüber, dass es zu einem Flächenbrand kommen könnte, der die Wachstumsperspektiven der Weltwirtschaft deutlich eintrüben würde, dürften weiter geführt werden. Darauf kann der Goldpreis positiv reagieren, aber nur kurzfristig!
Sobald sich die Großwetterlage am Kapitalmarkt beruhigt, was durchaus noch einige Wochen dauern kann, werden sich die Edelmetallanleger wieder auf die wesentlichen Goldpreistreiber konzentrieren. Diese sind unverändert negativ. Der konjunkturelle Erholungsprozess in den USA wird anhalten und mittelfristig zu einem stärkeren US-Dollar und anziehenden Zinsen führen.
Mit Blick auf 2015 gehen wir davon aus, dass in den USA wegen der robusten Konjunkturentwicklung und der Erholung am Arbeitsmarkt eine Leitzinserhöhungsdiskussion startet. Dies verschlechtert die Goldperspektiven weiter. Unsere aktuelle Goldpreisprognose bestätigen wir und ergänzen sie um die Durchschnittsschätzungen für das erste (1.050 USD) und zweite Quartal 2015 (1.000 USD).
Risiken für unsere Prognose wären entweder ein rascher Anstieg der US-Inflationserwartung oder eine deutliche konjunkturelle Abschwächung der Industrieländer, die zu einem eingetrübten Weltkonjunkturausblick führt.