Die leichte Erholungstendenz in der deutschen Industriekonjunktur hat sich im April weiter fortgesetzt. Mit einem Produktionsplus von 1,8% wurden die skeptischen Markterwartungen sogar deutlich übertroffen. Ausschlaggebend für den kräftigen Anstieg der gesamten Industrieproduktion waren vor allem Nachholeffekte in der Baubranche nach dem frostigen Märzwetter. Im Bauhauptgewerbe schoss die Produktion nach dem sehr schwachen Vormonat im April um 16,8% nach oben (Baugewerbe insgesamt +6,7%).
Besonders erfreulich im Hinblick auf die weitere Konjunkturentwicklung ist aber auch das deutliche Plus von 4,0% bei den Investitionsgütern. Der Zuwachs schließt an die positive Entwicklung der beiden Vormonate an und zeigt, dass die deutschen Produzenten trotz des aktuellen Dämpfers bei den Neubestellungen noch über gut gefüllte Auftragsbücher verfügen. Mit dem kräftigen Wachstum bei der Industrieproduktion im April erhöhen sich auch die Chancen auf ein deutlich besseres gesamtwirtschaftliches Ergebnis nach dem schwachen Jahresbeginn (Bruttoinlandsprodukt in Q1: +0,1% Q/Q). Für unsere derzeitige BIP-Prognose von +0,4% für das laufende Quartal sehen wir aktuell aber noch keinen Anpassungsbedarf.